Ein Tag über den Genuss und seine Ursprünge
Der Habanos Day in den Weyberhöfen war ein Tag über den Genuss, die Leidenschaft und die Kunst. Den Genuss, der die Fähigkeit des Menschen ist abzuschalten und sich fallen zu lassen, die Leidenschaft, die es braucht, um das Leben mit dem zu füllen, was sich zu genießen lohnt und die Kunst, die hinter und in jedem Produkt steckt, das die Gäste des Habanos Days die Freude hatten genießen zu dürfen.
Ganz im Zeichen des Genusses und der Toleranz stand die Eröffnungsnotiz von Christoph Puszkar, Verantwortlicher für PR und Marketing bei der 5th Avenue. „Lassen Sie uns an dem heutigen Tag – der im Übrigen amüsanterweise Weltnichtrauchertag ist – reichlich Rauchzeichen der Toleranz setzen.“ – sprach‘s und zog genussvoll an seiner Habano. Die 270 Gäste taten es ihm von da an auf dem idyllischen Weyberhof und in den zahlreichen Workshops gleich.
Reichlich Passion versprühten der Meisterroller Reynol Pérez Pereira und Luis Mustelier Perez im Rollerkurs, in dem die Teilnehmer beim Rollen eigener Zigarren erfuhren, wie schwer es ist und wie viel Kunstfertigkeit es verlangt, eine perfekte Zigarre im Corona-Format zu rollen. Wenig überraschend war dabei für Luis Mustelier Perez, dass zwei Frauen die ersten beiden Preise für die bestgerollte Zigarre mit nach Hause nahmen: „Die meisten Genussraucher sind zwar Männer, aber die meisten Rollerinnen in Cuba sind Frauen.“
Mit viel Sorgfalt hatte Marc André für seinen Workshop Ramon Allones Specially Selected unter drei verschiedenen Bedingungen reifen lassen: Bei jeweils 70% relativer Luftfeuchte lagerten die Habanos 15 Monate entweder lose im Humidor, in der originalen Kiste oder in einem luftdicht verschlossenen Behälter. Die Verkostung der Zigarren fand blind statt. Nach einer kurzen Einführung in die Zigarrenlagerung und einigen Tipps zur Verkostung von Thomas Hammer von der 5th Avenue hatten die Teilnehmer die Aufgabe, die Zigarren in den Merkmalen Bouquet, Aroma, Stärke, Rauchverlauf und Gesamteindruck zu bewerten. Abschließend wurden die einzelnen Zigarren den entsprechenden Lagerbedingungen zugeordnet und ein Favorit ausgewählt. Doch die Expertise der Teilnehmer war nicht der einzige Zweck dieses Workshops. „Wirklich zufrieden bin ich, wenn sie aus dem Workshop rausgehen und durch die neutrale Blindverkostung für sich selbst eine perfekte Lagerform ihrer Preziosen gefunden haben.“ Auf die Auflösung warten die Teilnehmer gespannt bis zur Veröffentlichung der Ergebnisse durch Marc André. Nur eines sei vorab schon verraten: Drei Havannas in einem Raum mit 30 Verkostungsteilnehmern parallel zu testen ist – bei aller Hochwertigkeit des Produkts – harte Arbeit! Mehr als einem Teilnehmer stand die Anstrengung in Form eines höchstkonzentrierten Blicks und leicht blassen Teints dezent ins Gesicht geschrieben…
Eben jene Anstrengung wich jedoch kurz darauf in den anschließenden teils lehrreichen, teils amüsanten, doch immer interessanten Programmpunkten. Zum Beispiel bei der äußerst pointiert, unterhaltsam und faktenreich vorgetragenen Einführung in das diffizile Thema „Feine Habanos und ihre passende Spirituosenbegleitung“ durch den bekannten Experten Jürgen Deibel, die ausgiebigen Beifall fand.
Oder bei dem sensorisch nicht minder intensiven Tastingseminar von Havanna Club, bei dem drei Rume kubanischen Stils der absoluten Spitzenklasse verkostet wurden. Die 15-jährige Ausbaustufe erfuhr hier nach allgemeiner Meinung neben dem fein komponierten „Selección de Maestros“ und der 7-jährigen Variante die größte Zustimmung.
Einem nicht ganz einfachen Thema widmete sich der Workshop von Dr. Rolf Klein „Havanna-Zigarre und Rotwein“. Der Annäherung von hochwertigen Rotweinen und Habanos nahm der Referent jedoch durch seine gekonnte Auswahl der Weine und die routinierte Präsentation jegliches Misstrauen. Am Ende des Tastings dürfte es sicher im Sinne des Sommeliers Dr. Klein gewesen sein, dass jeder Gast seinen Favoriten gefunden hatte. Als einstimmige Quintessenz konnte festgehalten werden, dass erstens jeder Wein mit Zigarre anders schmeckt, als ohne, und dass zweitens jeder Einzelne seine perfekte Kombination für sich selbst herausfinden muss.
Zu einer Reise durch die Welt der Schaumweine nahm die über Deutschlands Grenzen hinaus bekannte Sommelière Yvonne Heistermann ihre Gäste mit. Diese lernten Spannendes über ihre Herstellung und die Einzigartigkeit verschiedener Stilistiken.
Mit vertiefter Fachkenntnis konnte ab sofort ein jeder glänzen, der an dem Seminar von Claudia Puszkar zu den Zigarrenmanufakturen Havannas teilnahm. Hier erfuhr man wissenswertes zu den kleinen und großen Produktionsstätten aus Gegenwart und Vergangenheit direkt aus dem Mund der renommierten Expertin für die Geschichte der kubanischen Zigarrenmarken.
Mit seinem Kurs zur Herstellung von Maßschuhen besetzte Mario Herzog, Inhaber der gleichnamigen Maßschuhmanufaktur, ein Thema etwas abseits der Zigarre, das gleichwohl zahlreiche interessierte Zuhörer fand.
So abwechslungsreich und unterschiedlich die Seminare auch angelegt waren, einte doch die Leidenschaft und die Kunstfertigkeit einen jeden Workshop des Habanos Days. Und der Genuss? Genuss, den bewies ein jeder, der nicht zuletzt bei der Abendveranstaltung die herausragenden Habanos, die spritzigen Cocktails, die atmosphärische und energiegeladene Musik, die anregenden Workshops und die positive und entspannte Stimmung dieses Tages in sich aufzunehmen verstand.